Vorträge und Workshops
Hauptvortrag
Digitale Dummheiten. Soziale Netzwerke zwischen Mainstream und Maßlosigkeit
Prof. Dr. Dirk Heckmann, Institut für IT-Sicherheit und Sicherheitsrecht der Universität Passau
Soziale Netzwerke wie facebook, myspace oder studiVZ sind aus dem Alltag zahlreicher Internetnutzer nicht mehr wegzudenken. Sie prägen eine digitale Persönlichkeit des Einzelnen, die stärker auf sein reales Leben zurückwirkt als es die meisten Nutzer solcher Communities erahnen. Und das ist mehr als die peinliche Konfrontation in Bewerbergesprächen. Was aber ist die Ursache dieser digitalen Dummheiten? Unwissenheit, Sorglosigkeit oder einfach nur „der Zeitgeist“? Der Referent beleuchtet das Phänomen „soziale Netzwerke“ anhand konkreter Gefährdungsszenarien und untersucht, welche Rolle dem Recht als zunehmend versagendes Steuerungsinstrument in einer entgrenzten virtuellen Welt zukommt. Die Schule erhält einen dringenden Auftrag.
Vorträge
Von informatischen Kompetenzen zu Aufgaben im Informatikunterricht
Prof. Dr. Steffen Friedrich, Technische Universität Dresden
OStR Dr. Hermann Puhlmann, Leibniz-Gymnasium Altdorf
Wie können Aufgaben im Informatikunterricht die Entwicklung von Kompetenzen unterstützen? Auf welche Weise können die Aufgaben eingesetzt werden und was ist für Schülerinnen und Schüler leicht, was schwierig?
Mit Beispielen zu den Jahrgangsstufen 6, 7, 9 und 10 des bayerischen Lehrplans und mit der Erfahrung aus einer ersten (freiwilligen) Lernstandsanalyse im Fach Informatik in der Klassenstufe 8 in Sachsen mit über 3000 teilnehmenden Schülern gehen die Vortragenden diesen Fragen nach. Damit werden Aspekte der Informatik in der Schule beleuchtet, die bei der Umsetzung der Bildungstandards Informatik im bayerischen Gymnasium näher zu betrachten sind.
Stein, Schere, Papier - Spielstrategien im Vergleich
OStR Thomas Rau, Graf-Rasso-Gymnasium, Fürstenfeldbruck
In diesem Vortrag wird ein Projekt für die 10. Jahrgangsstufe vorgestellt: Schüler programmieren Strategien für ein Stein-Schere-Papier-Turnier und lassen diese gegeneinander antreten. Die individuellen Strategien können dabei beliebig einfach oder kompliziert sein. Je nach Umfang des Projekts kann auch das ganze Turnier von Schülern modelliert und programmiert werden. Als Programmierumgebung dient BlueJ, die Umsetzung ist aber nicht daran gebunden.
Spieltheoretisch interessantere Turniere auf der Basis des Gefangenendilemmas und vergleichbarer Spiele lassen sich danach auf analoge Weise modellieren und umsetzen.
Rekursion, Datenstrukturen und Softwaretechnik - Didaktik und Methodik der Oberstufeninformatik
OStR Peter Brichzin, Gymnasium Ottobrunn und LMU München
Im Rahmen des Vortrags werden konkrete Wege für den Informatikunterricht in der 11. Jahrgangsstufe u.a. zu folgenden Aspekten gezeigt:
- Einführung der Rekursion im Kontext der dynamischen Datenstruktur Liste
- Veranschaulichung der Abläufe beim Suchen und Einfügen in einen geordneten Binärbaum
- Erleichterung der Modellierung und Implementierung von Standardsituationen mit Hilfe von Entwurfsmustern
- Durchlauf von Graphen im Kontext von Navigationssystemen
Dynamische Datenstrukturen im Informatikunterricht der Jahrgangsstufe 11
StRin Dr. Petra Schwaiger, ISB München und Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking
OStRin Dr. Siglinde Voß, Gymnasium Immenstadt
Im Rahmen des Vortrags wird ein didaktisches Konzept aufgezeigt, den Lehrplaninhalt „Rekursive Datenstrukturen“ umzusetzen.
Für viele Anwendungen sind statische Datentypen, bei denen der Umfang der Datenelemente schon bei der Programmierung festgelegt werden muss, schlecht oder gar nicht geeignet. Die Schülerinnen und Schüler lernen den einfachsten dynamischen Datentyp „Liste“ kennen, sie begegnen hierbei erstmals der Rekursion auf Datentypen, die dann auch zu rekursiven Algorithmen führt. Der Weg führt weiter zu universell einsetzbaren Listen und schließlich zu sortierten Listen. Am Beispiel des Kompositum begegnen die Jugendlichen einem Entwurfsmuster, mit dem man Listen sehr elegant implementieren kann.
Für die Darstellung hierarchischer Informationsstrukturen (z. B. Stammbäume, Klassenhierarchien) kann oftmals die Datenstruktur Baum eingesetzt werden. Viele Aufgabenstellungen führen über eine baumartige Struktur hinaus (z. B. Landkarten mit Städten und Straßenverbindungen, innere Organisation von Firmen). Mit Hilfe von Graphen, die aus Knoten und Kanten bestehen, ist eine Struktur definiert, die eine Verallgemeinerung der Datenstruktur Baum darstellt. Mit der Fähigkeit, solche Graphen darzustellen und abzusuchen, lernen die Jugendlichen daher eine Lösungsmöglichkeit für viele komplexe Probleme des Alltags kennen.
W-Seminar Codierungstheorie - eine Chance für den Unterricht in der Oberstufe
StR Markus Meiringer, Goethe-Gymnasium Regensburg
Im Vortrag werden Erfahrungen aus einem W-Seminar (Schulversuch) mit dem Rahmenthema Codierungstheorie skizziert, es wird die Inputphase beschrieben und Schülerarbeiten werden näher beleuchtet.
Insbesondere wird gezeigt, wie verschiedene didaktische Ideen in die Praxis umgesetzt werden können:
So kann Projektunterricht in seiner Realisierung nach M. Ludwig gewinnbringend im W-Seminar eingesetzt werden. Diesem kommen in besonderer Weise die Überlegungen von P. Gallin und U. Ruf über dialogisches Lernen entgegen. Weiter kann die Themenstudienmethode nach S. Kuntze genutzt werden, um die Schüler zu einer reflektierten Auseinandersetzung mit einem Thema anzuregen.
P-Seminar Netzwerktechnologie
StR Wolfgang Plank, Goethe-Gymnasium Regensburg
Internet, LAN, WLAN, Router, Ports, Firewall, nahezu jeder hat diese Begriffe bereits einmal gehört. Viele können auch ihr Heimnetzwerk zu Hause einrichten, weil in den Handbüchern meist bildhaft abgebildet wird, wie die Kabel und Geräte zusammengesteckt werden. Aber ist ein derartiges Netzwerk sicher? Warum funktioniert die Verbindung zwischen dem Laptop und dem Router (nicht)? Auf welches Risiko lassen sich Nutzer eines kabellosen Netzwerkes ein?
Im Vortrag wird skizziert, wie im Rahmen eines P-Seminars „Netzwerktechnologie“ in handlungsorientierter Weise Zusammenhänge erprobt und geklärt werden können, die die Hardware und Software in Netzwerken betreffen. Angefangen über das Installieren der nötigen Hardware sollen im P-Seminar zunächst kleine Computernetzwerke aufgebaut werden. Sodann werden diese Netzwerke mit Diensten wie ftp, ssh, samba, u.a. erweitert. Netzwerkdrucker werden in die bestehende Struktur eingebunden. Es schließt sich die Realisierung einer sicheren Internetanbindung via Konfiguration einer Firewall und eines Internetfilters an. WLAN-Verbindungen werden ermöglicht und hergestellt.
Im Vortrag wird auch immer wieder gezeigt, wie parallel zu den technischen Details medienpädagogische und medienrechtliche Inhalte vermittelt werden können, die das Bewusstsein der Schüler für einen verantwortungsvollen Gebrauch der Netzwerktechnologie und des Internets erweitern.
Medizinische Informatik
Prof. Dr. Jörg Striegnitz, Hochschule Regensburg
Das Gesundheitswesen ist die größte Wirtschaftsbranche in der Bundesrepublik Deutschland und trägt überproportional zur Wertschöpfung bei. Jeder zehnte Arbeitsplatz kann dem Gesundheitswesen zugeordnet werden, und bis zum Jahr 2020 sollen ca. weitere 80.000 Stellen hinzukommen. Im Vergleich sind die Anforderungen an die Qualifikation im Gesundheitsbereich höher - ein guter Grund, sich durch ein Studium alle Bildungspfade offen zu halten.
Der Vortrag gibt einen Einblick in den Studiengang Medizinische Informatik der Hochschule Regensburg und die Möglichkeiten, die sich den Studierenden durch die enge Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg und dem Universitätsklinikum bieten.
An kleinen Fallbeispielen wird aufgezeigt, wie sich Themen der Medizinischen Informatik in den Schulunterricht oder die neuen P-Seminare integrieren lassen.
Das Abitur in Informatik
StRin Dr. Petra Schwaiger, ISB München
Im Jahr 2011 findet erstmals am bayerischen Gymnasium die zentrale, schriftliche Abiturprüfung in Informatik statt.
Die Abiturprüfung soll in Inhalten und Anforderungen den Vorgaben der KMK entsprechen. Eine wichtige Grundlage für das Abitur ist natürlich auch der Lehrplan. Darüber hinaus sind zahlreiche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Im Rahmen des Vortrags soll ein Ein- und Überblick hierüber gegeben und anhand von Beispielaufgaben die Gestalt einer möglichen Abituraufgabe illustriert werden.
Informatik Online – Unterstützung der Lehre durch Lernmanagementsysteme
Von der Social-Communtity zur Learning-Community
OStR Andreas Wagner, Universität Regensburg
Moodle ist ein Lernmanagementsystem (LMS), dessen Möglichkeiten weit über die eines gewöhnlichen Content-Management-Systems hinausgehen. Im Gegensatz zu eGouverment-Systemen, die zur Resourcenverwaltung (Raumvergabe, Kursanmeldung, Prüfungsordnung, Studienordnung) eingesetzt werden können, nutzt ein LMS die didaktischen Möglichkeiten neuer Medien. Es verbindet moderne Technik mit handlungsorientierten und anwendungsbezogenen Lernmethoden und Arbeitsformen.
Moodle unterstützt
- die Bereitstellung von Lernmaterial (z. B. Arbeitsblätter, Linksammlungen, Infoseiten, Codefragmente),
- Einsammeln von Arbeitsergebnissen,
- die internetgestütze Organisation des Kurses mit Hilfe von Terminkalendern und Mitteilungsfunktionen (z. B. in der Seminarphase)
- vernetztes Lernen in Chaträumen, Foren und Wikis (z. B. auch schulübergreifend)
- die Erstellung und Auswertung von Umfragen und Tests (z. B. auch Selbsttests oder Tests zur Übung),
- die Erstellung von multimedialen Lernumgebungen,
- und vieles mehr…
Im Vortrag wird beispielhaft aufgezeigt, welche Möglichkeiten ein Lernmanagementsystem (Moodle) bietet und wie es im Informatikunterricht eingesetzt werden könnte.
Der gläserne Bürger
Franz Pletz, MuCCC und LMU München
Alle Transaktionen werden heutzutage gespeichert. Dabei werden verschiedene Metainformationen, wie der Typ, die beteiligten Personen und die Zeit aufgezeichnet.
Früher wurden entsprechende Daten isoliert gehalten, eine Kombination der Daten fand praktisch nicht statt. Heute sind Rechen- und Speicherkapazitäten günstig. Es werden im grossen Stil Profile eines jeden Bürgers angelegt, ausgewertet, verkauft und kombiniert.
Private Unternehmen setzen diese Daten beispielsweise für Werbezwecke ein. Aber auch der Staat möchte Meldedaten in einem zentralen Register ablegen oder mit der Vorratsdatenspeicherung Zugriff auf alle Kommunikationsverkehrsdaten erlangen. Sogar Schulen sollen mit der sogenannten Schüler-ID die gesamte Schullaufbahn eines jeden Schülers in ein bundesweites Register einpflegen.
Es werden viele unterschiedliche Daten erhoben. Dies ist von Bürgern kaum zu überblicken. Welche Datenspuren hinterlässt jeder unmerklich wenn er etwa Bonusprogramme nutzt, einfach nur im Web surft oder via Handy telefoniert? Wie werden die Daten genutzt, wie geschützt und an wen werden sie letzlich in der Praxis weitergegeben? Wie kann man sich vor Datenmissbrauch schützen?
Im Vortrag sollen anhand von Fallbeispielen diese und weitere Fragen näher beleuchtet werden.
Workshops
Abenteuer Informatik - Informatik begreifen
Dr. Jens Gallenbacher, TU Darmstadt
Edsger W. Dijkstra wird das Zitat zugeschrieben "Informatik hat etwa so viel mit Computern zu tun, wie Astronomie mit Teleskopen". Trotzdem wird Informatik in den allermeisten Fällen sofort mit dem Werkzeug "Computer" assoziiert und nicht mit dem Gedankengut und den Konzepten, die diese Wissenschaft ausmachen. Dieses Bild schreckt dann leider immer wieder Schüler und vor allem auch Schülerinnen vor Informatik ab.
Der Workshop zeigt Wege, Informatik ganz ohne Computer zu vermitteln. In der Praxis erweisen sich mit Bleistift und Papier oder Bastelmaterial erreichte Erkenntnisse deutlich nachhaltiger als solche, die weitgehend abstrakt erworben wurden. Experimente bereichern den Informatikunterricht um die deduktive, forschende Komponente zusätzlich zur üblichen, induktiven ingeneurmäßigen Vorgehensweise. Gleichzeitig kommt beim Informatikunterricht ohne Computer viel deutlicher die verbindende, interdisziplinäre Gestalt der Wissenschaft heraus: So sind die in der Informatik vermittelten, grundlegenden Kompetenzen wie Modellieren, Problemlösen und Analysieren auch für die Natur- und Geisteswissenschaften relevant - Zusammenhänge, die ein allgemeinbildender Unterricht aufzeigen sollte.
Modellieren und Codieren von Algorithmen – Chancen und Grenzen der Arbeit mit dem Werkzeug Scratch
RSL Stefan Wiedemann, Realschule Plattling
FL Helmut Beede, Realschule Landshut
Der Workshop gibt einen Einblick in die Verwendung des dynamischen, visuellen Programmierwerkzeugs „Scratch“ bei der Umsetzung des Aufbaumoduls G1 im Rahmen des neuen IT-Lehrplans bayerischer Realschulen. Die Teilnehmer sollen die Vorzüge des Programmierwerkzeugs beim Umsetzen algorithmischer Grundstrukturen und beim Arbeiten mit Objekten kennenlernen.
Nach einer kurzen Einweisung der Teilnehmer in das Programmierwerkzeug werden die Grundstrukturen Sequenz, Auswahl und Wiederholung an Hand geeigneter Problemstellungen modelliert und anschließend selbstständig implementiert. Sodann wird ein Ausblick auf einfache Kommunikationsmöglichkeiten von Objekten gegeben.
In einer abschließenden Diskussionsrunde erhalten die Mitarbeiter im Workshop Einblicke in Chancen und Grenzen des Einsatzes im Unterricht.
Einsatzmöglichkeiten der Programmierumgebung Scratch zur Beschreibung von Abläufen im Fach Natur und Technik
Susanne Hoika, Adam-Kraft-Gymnasium Schwabach
Dr. Matthias Ehmann, Universität Bayreuth
Der Workshop stellt ein erprobtes Unterrichtskonzept zum Einsatz der Programmierumgebung Scratch im Lehrplanabschnitt "Beschreibung von Abläufen" im Fach Natur und Technik - Schwerpunkt Informatik - der 7. Jahrgangsstufe vor. Die Teilnehmer werden an konkreten Unterrichtsbeispielen in die Möglichkeiten des Einsatzes und in den Umgang mit Scratch eingeführt.
Es werden zudem Anknüpfungspunkte an die Konzepte der objektorientierten Programmierung der 10. Jahrgangsstufe aufgezeigt (Kommunikation zwischen Objekten, Variablenkonzept), die bereits in der siebten Jahrgangsstufe aufscheinen können.
Schüler können ihre erworbenen Kenntnisse gut in Projekten aus dem Bereich Computerspiele anwenden. Dazu werden Ideen und Ergebnisse durchgeführter Schülerprojekte vorgestellt. Zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten von Scratch ergeben sich hier auch durch den Einsatz des Scratch- bzw. SensorBoards.
Am Ende des Workshops werden Ergebnisse aus einem Schulversuch zum Vergleich des Einsatzes von Scratch und Robot Karol vorgestellt.
Mit Robotern arbeiten
Heike Maser, Maria-Ward-Realschule Burghausen
In diesem Workshop werden die Teilnehmer Abläufe planen, umsetzen und an einem Roboter testen. Dazu stehen im Workshop acht fertig zusammengebaute Robotermodelle zur Verfügung. Diese sind mit Antriebsmotoren und verschiedenen Sensoren, wie Licht-, Berührungs-, Entfernungs- und Geräuschsensor ausgestattet: So können die Roboter fahren, einer Linie folgen, Hindernissen ausweichen, auf Geräusche reagieren, Gegenstände erkennen und transportieren.
Nach einer kurzen Einführung durch die Referentin haben die Teilnehmer des Workshops Gelegenheit, in Partnerarbeit mit Hilfe einer visuellen Programmierumgebung und ihrem Roboter verschiedene Aufgaben selbständig zu lösen.
Abschließend werden einige Erfahrungen aus dem Informatikunterricht der Referentin diskutiert, die Möglichkeiten des Robotereinsatzes in der Schule beleuchten.
Robotersysteme als Unterrichtsmedien im Informatikunterricht
RSK Bernhard Wiesner, Universität Erlangen
Roboter für den Bildungs- und Freizeitbereich und hier speziell Roboterbaukästen erscheinen als geeignete Medien um eine Reihe von Lernzielen des Informatikunterrichts in der Sekundarstufe zu unterstützen. Sie wirken langanhaltend und in sehr hohem Maß motivierend und bieten direkt fassbare Anwendungen für die Lerninhalte. Darüber hinaus fördert ihr Einsatz kooperative, handlungsorientierte Lernformen.
Im dem Workshop wird exemplarisch am Themenbereich Algorithmisierung die Verwendbarkeit der Roboter erörtert. Dabei werden zuerst Handlungsabläufe analysiert, anschließend in ein Modell übertragen und schließlich aus Einzelschritten für die Roboter Programme erstellt. Die ikonische Programmiersprache unterstützt die Methodik, indem sie für Anfänger geeignet ist und den Übergang vom Modell zum Programm wesentlich erleichtert. Die Teilnehmer gewinnen Einblick in die grundlegenden Ideen und die praktische Umsetzung, erfahren aber auch die Schwierigkeiten, mit denen zu rechnen ist. Sie befassen sich mit der graphischen Programmieroberfläche, testen ihre Programme an einem einfachen Fahrzeugroboter und erhalten damit einen Eindruck, wie sich der Themenbereich Algorithmen mit Roboterbausätzen bereits in der Sekundarstufe I umsetzen lässt.
Lernzirkel „Bausteine von Algorithmen“ – Möglichkeit eines individualisierten Lernwegs mit RobotKarol in Jahrgangsstufe 7
StR z.A. Markus Würdinger, Gymnasium Eggenfelden
7. Klasse, eine Stunde Informatik, ein Lehrer, 30 Schüler: Programmierprofis und Anfänger!
Anhand eines erprobten Lernzirkels wird aufgezeigt, wie dieser extremen Heterogenität beim Einstieg in die Programmierung begegnet werden kann.
Der Workshop gibt zunächst einen Überblick über das grundlegende Konzept des Lernzirkels. An ausgewählten Stationen wird erörtert, wie sich die Schüler das nötige Wissen – dem eigenen Lerntempo entsprechend – selbstständig und handlungsorientiert erarbeiten und anschließend in die Praxis umsetzen können. Dabei wird auch auf die Möglichkeit der Leistungserhebung während des Lernzirkels eingegangen.
Den Workshop-Teilnehmern wird anschließend die Möglichkeit gegeben, selbst eine Station des Lernzirkels zu bearbeiten. Nach einem kurzen Erfahrungsaustausch erhalten die Teilnehmer bei Interesse das Material des Lernzirkels für den Einsatz im eigenen Unterricht.
Algorithmik in Jahrgangsstufe 10 - ein Vorschlag für eine schülerorientierte Umsetzung
StRef Matthias Pinzhoffer, StRef Thomas Pfennig, OStR Stefan Winter, Gymnasium Vilshofen
Im Workshop wird ein ausgearbeitetes Konzept zur selbsttätigen Erarbeitung der in Lehrplanpunkt Inf 10.1.2 geforderten Strukturelemente der Algorithmik vorgestellt. Die verwendete Programmiersprache ist Java, als Programmierumgebung wird BlueJ unter Einsatz von JavaKarol benutzt.
Das Lernmaterial beinhaltet die Vermittlung der Java-Syntax und die programmiersprachenunabhängige Darstellung mittels Struktogrammen. Zur Sicherung dienen zahlreiche Aufgaben mit Lösungen. Dabei orientiert sich das Material stark an den Karol-Aufgabenkultur der 7. Jahrgangsstufe.
Als unterstützende Unterrichtsgrundlage wird der Javaüberblick, der auf der CD der Handreichung für die 10. Jahrgangsstufe zur Verfügung gestellt wird, eingesetzt.
Das Material ist HTML-gestützt konzipiert, nutzt die sich daraus ergebenden Möglichkeiten und möchte einen alternativen Weg zum typischen Unterrichtsrhythmus der Lehrerimpulsgebung mit anschließender Rechnerübung aufzeigen.
Dabei erlaubt die Aufbereitung des Materials die Verwendung in Abhängigkeit vom aktuellen Lernstand der Schüler.
Erfahrungsaustausch 10. Jahrgangsstufe Informatik
OStR Frank Fiedler, Gymnasium Sulzbach Rosenberg
Da viele Informatiklehrer die einzigen ihres Faches an ihrer Schule sind, fehlt ihnen oft die Möglichkeit, sich über ihre Unterrichtserfahrungen auszutauschen. Da in einem neuen Fach die didaktische Vorgehensweise noch sehr entwicklungsfähig ist, wäre hier ein solcher Erfahrungsaustausch aber besonders wichtig.
Ausgehend von meinem eigenen Unterrichtskonzept, dass ich zu Beginn vorstelle, möchte ich mit den anderen Teilnehmern Ideen austauschen und über mögliche Schwierigkeiten und Probleme des Informatikunterrichts reden.
Eine Idee meines Unterrichtsmodells ist es, Beziehungen zwischen Objekten als wesentliches Konzept der OOM/OOP nicht erst wie im Lehrplan vorgesehen im zweiten Halbjahr ausführlich zu thematisieren. Der Wunsch Objektbeziehungen zu planen und umzusetzen ergibt sich bei mit BlueJ experimentierenden Schülern intuitiv mit neugierigen Fragen wie "Wie kann ein Objekt der Klasse Alien aber nun ein Objekt der Klasse Raumschiff zerstören?" Objekt-Beziehungen sollten und können von Anfang an im Informatikunterricht der 10.Klasse eine wesentliche Rolle spielen. Um diese zu klären, benötigt man zunächst ganz einfache und anschauliche Beispiele wie "Robotersteurung steuert Roboter" oder "ein Bankautomat nutzt Dienste eines Geldfachs, um Geldscheine auszuzahlen". Hilfreich kann beispielsweise das Bild vom Referenzattribut als Anschluss (Buchse) sein, an den durch Zuweisung (passenden Stecker hineinstecken) ein Objekt angeschlossen werden kann (und wenn sich am Ende der Steckverbindung gar kein Objekt befindet, funktionierts halt nicht recht).
Datenbanken mit E-Learning an einem Realgymnasium
DI Mag. Andreas Kiener, BRG Hamerlingstraße, Linz
In diesem Workshop wird ein ausgearbeiteter Moodlekurs mit vielen Aufgaben vorgestellt. Er wird seit mehreren Jahren erfolgreich am BRG Hamerlingstraße in Linz durchgeführt. Das Ziel des Kurses ist, dass Schülerinnen und Schüler nach dem Bearbeiten der Aufgaben das Entity-Relationship-Modell zu einem Szenario selbst entwickeln, in Relationenschemata umsetzen und entsprechende Tabellen mit Mysql in einer Datenbank anlegen, füllen und "befragen" können. Das vorgestellte Konzept ist Basis für weitere Modellierungsverfahren und führt in direkter Folge zu den Klassendiagrammen der objektorientierten Programmierung.
Von Protokollen, Schichten, Werkzeugen und Gerätschaften
Florian Prager, AORin Ute Heuer, Universität Passau
An vier einfachen Szenarien
- "Laden von Webseiten"
- "Einstellungen an einer Firewall vornehmen und Konsequenzen für Anwendungen beobachten"
- "Automatisch eine Adresse im Labornetz anfordern"
- "Aufbau der ARP-Tabelle eines Rechners im Labornetz beobachten"
wird gezeigt, wie in Experimenten einige grundlegende Ideen des Themengebiets Rechnernetze erforscht werden können.
Wo, wozu und warum gibt es
- eine Rollenverteilung in Dienstnutzer (Client) und Dienstanbieter (Server)
- Zwischenspeicher
- Schichtung von Zuständigkeiten, Adressen
- Protokolle
Wir berichten kurz über unsere ersten Erfahrungen mit diesem Konzept aus drei Schülerkursen für Schüler der Klassen 8 bis 10 und geben eine Einordnung in Lehrpläne der Realschule (Modul F1) und des Gymnasiums (Klasse 12).
Das Besondere an diesem Workshop: Sie arbeiten mit Ihrem eigenen Laptop. Wir bringen 20 LifeCDs, Kabel, Hub, Switch, Router und Aufgaben für Sie mit. Zusammen bauen wir aus ihren Laptops mit unserer Software das Labornetz auf. Dann experimentieren wir in diesem übersichtlichen Labornetz. Eine Verbindung zum großen Internet wird nicht hergestellt. So verhindern wir, dass sensible Daten mitprotokolliert werden. Alle Werkzeuge wie Browser und Webserver, Nachrichtenrekorder (Wireshark), Firewall, dhcp Client und Server u.s.w., die wir in unseren Experimenten benötigen, werden von den LifeCDs gestartet. Die LifeCDs schenken wir Ihnen am Ende des Workshops.
Hinweis: Bitte melden Sie sich nur dann zu diesem Workshop an, wenn Sie (zu zweit) ein Laptop mitbringen können. Wir arbeiten ausschließlich mit und auf unseren LifeCDs. Sie benötigen auf ihrem mitgebrachten Laptop also weder eine Kennung, noch ein (spezielles) Betriebssystem.
Sie benötigen für diesen Workshop keine Rechnernetz-Vorkenntnisse.