Der Tag startete für die 36 Schülerinnen und Schüler verschiedener niederbayerischer Gymnasien mit einer Begrüßung durch Professorin Dr. Bettina Noltenius, der Vizepräsidenten der Universität Passau für Studium, Lehre und Ethik: „Ein Studium an einer Universität ist mehr als eine bloße Wissensvermittlung auf einem bestimmten Gebiet, sondern Bildung im umfassenden Sinn. Ein universitäres Studium beschäftigt sich immer auch mit grundsätzlichen Fragen, die den Menschen und damit einen selbst betreffen: ,Wo sind die Grenzen meiner Erkenntnismöglichkeiten? Wo sind die Grenzen meines freien Handelns?‘ Heute wird für euch die Tür zum universitären Leben geöffnet. Seid neugierig! Denn unser aller Wissensdurst ist Treiber der Forschung und des Fortschritts."
Auch Andreas Zenker, Mitarbeiter des Ministerialbeauftragten für die Gymnasiasten in Niederbayern, begrüßte die Gymnastinnen und Gymnasiasten im Zentrum für Medien und Kommunikation. „Seit zehn Jahren gibt es nun die Talentwerksstatt und seit diesen zehn Jahren besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Universität Passau. Ich bedanke mich, dass wir wieder einmal zu Gast sein dürfen und erneut ein tolles Programm zusammengestellt wurde.“ Die anschließenden Vorträge deckten verschiedene Wissenschaftsbereiche der Universität Passau ab. Dr. Michael Weigl sprach über „Die da oben machen nur, was sie wollen“ und zeigte die Komplexität von Politik in Demokratien auf. Danach gab Prof. Dr. Gordon Fraser einen Einblick in den Themenbereich „Natural Computing“. Nach der gemeinsamen Mittagspause in der Mensa und einer Führung über den Campus, untersuchte Prof. Dr. Thomas Kuhn einen „Sturz im Kaufhaus“ zivilrechtlich. Den Abschluss bildete Prof. Dr. Franz Lehner mit einem Vortrag über das Thema „Algorithmen und Management – eine Frage der Verantwortung?“
Die Talentwerkstatt ist ein Förderkonzept des Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und fand dieses Jahr zum siebten Mal an der Universität Passau statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Büro des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Niederbayern in Zusammenarbeit mit dem Team der Studienberatung der Universität. Das Ziel ist es, besonders begabte Schülerinnen und Schüler an niederbayerischen Gymnasien stärker zu fördern. Pro Schuljahr können die Gymnasien Schülerinnen oder Schüler vorschlagen. Bei der Auswahl sind nicht nur hervorragende Leistungen relevant, sondern auch ein überdurchschnittliches gesellschaftliches Engagement und eine besondere Begabung im musisch-ästhetischen Bereich.
Für die Teilnahme ausgewählte Schülerinnen und Schüler werden über zwei Jahre hinweg zu insgesamt vier Seminaren eingeladen, in denen sie wissenschaftliche Fragestellungen kennenlernen sowie ihre methodischen, sozialen und persönlichen Kompetenzen ausbauen können. Die vier eintägigen Seminare finden in den beiden Jahren jeweils an einer der niederbayerischen Hochschulen (Universität Passau, Hochschule Landshut, Technische Hochschule Deggendorf) sowie der Hans-Lindner-Stiftung in Arnstorf statt.