Zum siebten Mal seit 2009 wurde der ARD/ZDF-Förderpreis „Frauen + Medientechnologie“ drei talentierten Wissenschaftlerinnen für ihre herausragenden Abschlussarbeiten verliehen. MDR-Fernsehmoderatorin Anja Koebel führte in Berlin durch das Preisverleihungsevent vor rund 150 Gästen aus Medienbranche, Wissenschaft, Politik und Verbänden. Die Preisträgerinnen standen zwar schon seit Mitte Juli fest, aber erst auf der Preisverleihung erfuhren sie und die Öffentlichkeit ihre genaue Platzierung.
Platz 1 ging an Carola Mayr (Hochschule der Medien Stuttgart) für ihre Masterarbeit „Entwicklung einer optimalen Verzeichnungskorrektur für digitale Bewegtbildaufnahmen“, den 2. Preis erhielt Britta Meixner (Universität Passau) für ihre Doktorarbeit „Annotated Interactive Non-linear Video – Software Suite, Download and Cache Management“. Den 3. Preis gewann Theresa Liebl (Technische Hochschule Deggendorf) für ihre Bachelorarbeit „Untersuchungen zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit von Fernsehton speziell bei Voice-Over-Voice-Situationen“.
Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor betonte im Podiumsgespräch mit den Preisträgerinnen und Laudatoren die große Bedeutung des ARD/ZDF-Förderpreises »Frauen + Medientechnologie« und die praxisrelevanten Forschungsergebnisse der drei Preisträgerinnen: „Ich freue mich, dass mit dem Förderpreis auch in diesem Jahr drei Wissenschaftlerinnen für zukunftsweisende Lösungen ausgezeichnet werden.“ Alle drei Arbeiten zeichne aus, dass sie sehr praxisnahe Impulse für die Medientechnologie geben. Britta Meixner eröffne mit ihrem umfassenden technischen Lösungsansatz dem multimedialen Hypervideo im Internet ganz neue Chancen, so seine Würdigung der Passauer Preisträgerin.
Dr. Britta Meixner hat an der Universität Passau ein Doppelstudium (Diplom Informatik/Lehramt Gymnasium) absolviert; zuvor war sie bereits als Fachinformatikerin in der Wirtschaft tätig. Nach ihrem Studium blieb sie der Universität als Nachwuchswissenschaftlerin verbunden und schloss im Herbst 2014 ihre Dissertation ab. „Dr. Meixner hat eine exzellente Dissertation auf dem Gebiet der Medientechnologie verfasst und die Platzierung in den Top 3 des ARD/ZDF-Förderpreis absolut verdient“, freut sich Prof. Dr. Harald Kosch, an dessen Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Verteilte Systeme Britta Meixner tätig ist. „Sie hat nicht-lineare interaktive Videos von ihrer Modellierung, Erstellung, Abspielen bis hin zur effizienten Ausführung erforscht. Es ist das erste Mal, dass nicht-lineare Videos von der Erstellung bis zur Konsumierung in der Forschung betrachtet wurden. Die Arbeit ist sehr praxisrelevant und wird in einem Forschungstransferprojekt unter der Leitung von Dr. Meixner weiterentwickelt. Ihre Ideen wurden bereits von zahlreichen Firmen angefragt.“
Über die Auszeichnung
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen mit dem Förderpreis seit 2009 talentierte Frauen motivieren, sich im Rahmen ihres Studiums mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution auseinanderzusetzen. Außerdem sollen karrierefördernde Kontakte in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vermittelt werden. Unter dem Slogan „Meine Idee schreibt Zukunft“ richtet sich der Förderpreis in 2015 zum siebten Mal an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Abschlussarbeiten sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich der audiovisuellen Medien befassen. Ausrichtung und Vergabe des ARD/ZDF-Förderpreises »Frauen + Medientechnologie« liegen bei der ARD.ZDF medienakademie, der zentralen Fort- und Weiterbildungseinrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland.