Nach der Begrüßung durch Maria Altendorfer (INTERREG-Projekte für Wissens- und Technologietransfer in Südböhmen und Niederbayern, Universität Passau), und Prof.Dr. Diane Ahrens, Leiterin des Technologie Campus Grafenau, stellte Hanna Schürzinger (Technologie Campus Grafenau) im Eröffnungsvortrag das durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderte Projekt "Digitales Dorf" vor. Ziel ist es, mithilfe individueller Zukunftslösungen die Lebensqualität von Jung und Alt im ländlichen Raum zur steigern. Dr. Rudolf Vohnout vom Institut für Angewandte Informatik der Universität Budweis erläuterte im Anschluss das Konzept "Smart Grid" und die konkreten Potenziale solcher intelligenter Stromnetze für die ländlich geprägte bayerisch-tschechische Grenzregion.
Prof. Hermann de Meer (Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Rechnernetze und Rechnerkommunikation, Universität Passau), teilte seine Gedanken und Ideen, wie man eine intelligente Regionalentwicklung gestalten könnte. Dabei sehe er große Potenziale in der Beschäftigung körperlich eingeschränkter Personen in der Landwirtschaft. Ebenso ging er auf Ansatzmöglichkeiten in den Bereichen Energiemanagement und Carsharing ein. Entsprechende Angebote könnte man beispielsweise über eine digitale Smart Regions-Plattform verwalten und für die Bevölkerung zugänglich machen.
Zwei Praxisbeispiele für die Umsetzung von Smart-City-Konzepten in Südböhmen standen im Mittelpunkt der zweiten Hälfte des Impulsforums: PhDr. Miloš Prokýšek präsentierte die Initiative "Smart Písek" der Stadt Písek, in deren Rahmen derzeit Projekte mit einem Volumen von rund 1,75 Millionen Euro durchgeführt werden. Václav Klecanda, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Tábor, berichtete von den zahlreichen Ansätzen, mit welchen sich Tábor zu einer Smart City weiterentwickeln möchte. besondere Bedeutung misst er dabei der engen Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den Akteuren zu. "Konkurrieren Sie nicht, teilen Sie!", lautete sein abschließender Appell an alle Anwesenden.
In der abschließenden Diskussionsrunde zeigte sich ein breiter Konsens über die grundlegende Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft für eine nachhaltige, technologiebasierte Regionalentwicklung des bayerisch-tschechischen Grenzraums. Dabei deuteten sich bereits erste Synergien an, die als günstige Ausgangslage für neue gemeinsame Projekte dienen können. Der nächste konsequente Schritt sei nun, unter anderem mit der Unterstützung des Transferzentrums der Universität Passau, neue Partnerschaften zu festigen und Finanzierungsmöglichkeiten auszumachen.
Das bayerisch-tschechische Impulsforum fand im Rahmen des INTERREG-Projekts "Aufbau des Wissens- und Technologietransfers im Grenzraum Südböhmen/Niederbayern" statt, das durch die Europäische Union im Rahmen des Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Bayern-Tschechische Republik, Ziel ETZ 2014-2020 (INTERREG V), finanziert wird.